Lesezeit: 8 Minuten

Beim Hausbau nimmt die Dämmung eine zentrale Rolle ein: Wer hier auf Qualität und natürliche Rohstoffe setzt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Ökologische Dämmstoffe stehen konventionellen Materialien in nichts nach, sie gewinnen in der Baubranche zunehmend an Bedeutung. Kork, Hanf, Schafwolle oder Holz – in unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die Eigenschaften, Anwendungsgebiete und Kosten unterschiedlicher Naturdämmstoffe.

Vorteile ökologischer Dämmstoffe

Wie andere nachhaltige Baustoffe zeichnen sich Naturdämmstoffe dadurch aus, dass sie besonders umweltschonend sind: Sie können wiederverwendet, thermisch verwertet oder sogar kompostiert werden, ohne dass dies negative Folgen für die Umwelt oder die Gesundheit von Menschen und Tieren hat.

  • Umweltfreundlich:

Für die Produktion natürlicher Dämmstoffe wird weitaus weniger Energie benötigt als für herkömmliche Dämmmaterialien. Auch kommen die meisten Naturdämmstoffe ohne den Zusatz chemischer Substanzen aus. Sie können, wie viele andere Baustoffe wiederverwendet werden: Die Verwendung und das Recycling nachwachsender Rohstoffe schont begrenzt vorhandene Ressourcen.

  • Gesundheitlich unbedenklich:

Ökologische Dämmstoffe sind, im Gegensatz zu vielen konventionellen Dämmstoffen, gesundheitlich unbedenklich und für Allergiker geeignet.

  • Angenehmes Raumklima:

Materialien zur ökologischen Dämmung zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders gut Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Dadurch sorgen sie für ein sehr angenehmes Raumklima und einen effektiven Hitzeschutz im Sommer. Die meisten Materialien sind zudem schwer entflammbar und wenig anfällig für Schimmelbildung sowie den Befall durch Insekten und Nagetiere.

Ökologische Dämmung: Naturmaterialien im Vergleich

Sie können fast alle Dämmmassnahmen mit Naturmaterialien durchführen. Ob zur Wärmeisolierung, für den Schall- und Trittschutz oder zur Fassadendämmung: Naturmaterialien haben häufig sogar bessere Dämmeigenschaften als konventionelle Dämmstoffe.

Herkömmliche Dämmmaterialien kosten im Schnitt etwa 40 CHF pro Quadratmeter, eine ökologische Dämmung ist etwas kostenintensiver. Sowohl bei konventionellen als auch bei ökologischen Dämmstoffen können zu den reinen Anschaffungskosten weitere Gebühren für die Verarbeitung und Lieferung hinzukommen, die untenstehende Tabelle gibt lediglich eine grobe Orientierung über die ungefähre Preisgestaltung. Naturdämmstoffe sind zwar in der Anschaffung etwas teurer – das Plus an Raumatmosphäre, ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit und der Beitrag zum Umweltschutz rechtfertigen diesen Aufwand allemal.

DämmstoffWärmedämmwirkungSommerlicher HitzeschutzFeuchtigkeitsausgleich
Holzfasergutsehr gutgut
Schafwollesehr gutgutsehr gut
Hanfsehr gutgutgut
Flachssehr gutgutgut
Korkmittelmässiggutgut
Schilfmittelmässig bis gutgutsehr gut
Seegrasgutgutsehr gut
Zellulosesehr gutgutgut
Holzwolleschlechtgutmittelmässig
Jutesehr gutgutgut
Strohgutgutmittelmässig bis gut
DämmstoffBrandschutzSchallschutzungefähre Kosten: CHF pro Quadratmeter
Holzfasermittelmässiggut25
Schafwollemittelmässigsehr gut60
Hanfmittelmässiggut10 bis 30
Flachsmittelmässiggutkeine Angabe
Korkmittelmässig bis gutsehr gut120
Schilfmittelmässiggutkeine Angabe
Seegrasmittelmässiggutkeine Angabe
Zellulosemittelmässiggut35
Holzwollemittelmässig bis gutgutkeine Angabe
Jutemittelmässigschlecht20
Strohmittelmässiggut25

Sie können Flachsdämmstoffe problemlos kompostieren oder als Rindenmulch verwenden, sofern sie ohne konventionelle Zusatzstoffe hergestellt werden. Häufig ist das bei Flachsschüttung, Einblasdämmung, Stopfmaterial, Flachsfilz und Flachsstreifen der Fall.

Ökologische Dämmung aus Holzfasern

oekologische-daemmung-im-innenraum

Holz als Baustoff ist weit verbreitet, aber auch als Dämmstoff eignet sich der Rohstoff hervorragend. Fast jedes Bauvorhaben können Sie mit einem entsprechenden Produkt umsetzen. Holzfaserdämmstoffe verfügen über viele positive Eigenschaften, die sich durch praktische Langzeiterfahrungen bewährt haben.

Besonders hervorzuheben ist, dass Holzfaserdämmungen unter den ökologischen Dämmstoffen eine Führungsposition beim Wärmeschutz einnehmen. Als sommerlicher Hitzeschutz eignen sie sich noch besser als andere Naturmaterialien. Grund dafür ist eine hohe Dichte bei gleichzeitig niedriger Wärmeleitfähigkeit in Verbindung mit hohen Werten für die spezifische Wärmekapazität. Zum Vergleich: Ein mit Holzfaserdämmplatten gedämmtes Dachgeschoss ist im Sommer durchschnittlich 6 Grad Celsius kühler, als wenn eine Dämmung mit konventionellen Materialien erfolgt.

Weitere Eigenschaften: Sie sind kosteneffizient und verfügen über eine hohe Feuchtresistenz bei gleichzeitig hoher Dämmwirkung. Holzfaserdämmstoffe haben eine schallabsorbierende Wirkung und können auch als Akustikelemente eingesetzt werden. Ihre Herstellung ist allerdings im Vergleich zu anderen Naturdämmstoffen energieintensiver.

Dämmstoffe aus Holzspänen

Holzspänedämmung wird aus Hobelresten einheimischer Nadelhölzer hergestellt. Die diffusionsoffenen Eigenschaften des Materials sorgen für ein behagliches Raumklima, gleichzeitig gewährleisten sie einen hohen Wärmeschutz. Eine ökologische Dämmung aus Holzspänen ist resistent gegen Fäulnis, Schimmel, Ungeziefer und Pilze. Sie können sie als Schall- und Wärmedämmung sowie als Einblasdämmung im Holzbau einsetzen. Als alternativer Dämmstoff ist der Einsatz von Holzspänen auch unter dem Unterlagsboden, als Ausgleichsschüttung für Wände, Kanäle, Rohrschächte oder Holzbalkendecken möglich. Das Material muss nicht abgebunden werden, es ist trocken einbaubar und sofort begehbar.

Bei der Herstellung werden die Späne mit mineralischen Zusatzstoffen oder Bindemitteln ummantelt, z. B. mit Lehm. Sie können das Naturmaterial nach dem Gebrauch bedenkenlos wiederverwenden, thermisch verwerten oder kompostieren.

Flachsdämmstoffe

Bereits seit über 5000 Jahren wird der Rohstoff Flachs für verschiedene Alltagsprodukte verwendet, z. B. als Leinen für Bekleidung oder als Leinsamen in Nahrungsmitteln. Das Material verfügt über natürliche Bitterstoffe, diese machen es resistent gegen Schädlinge, Fäulnis und Schimmelbefall. Zudem weist es eine hohe Formbeständigkeit auf: Flachsdämmstoffe behalten ihr ursprüngliches Volumen im verbauten Zustand, da sie nicht schrumpfen. Zudem kann Flachs besonders leicht verarbeitet werden: Sie können es einfach mit einer Schere oder einem Messer durchtrennen.

Als ökologische Dämmung findet Flachs ein breites Anwendungsspektrum:

Flachsdämmstoff alsAnwendung
Dämmplatten  WändeDeckenDachausbau  
Einblasdämmung  WändeDeckenDachausbau  
Vlies  Fussböden  
Schüttgut  lastabtragend unter Unterlagsboden / Fussböden raumfüllend unter Decken  
Stopfwolle  Abdichtung von FensternAbdichtung von Türen  

Sie können Flachsdämmstoffe problemlos kompostieren oder als Rindenmulch verwenden, sofern sie ohne konventionelle Zusatzstoffe hergestellt werden. Häufig ist das bei Flachsschüttung, Einblasdämmung, Stopfmaterial, Flachsfilz und Flachsstreifen der Fall.

Hanf als natürlicher Dämmstoff

Bekannt ist die Verwendung von Hanf besonders zur Herstellung von Textilien, Papier, Öl und in der medizinischen Anwendung, doch zunehmend etabliert sich sein Einsatz auch in der Baubranche. Eine ökologische Dämmung aus Hanf ist hautverträglich, zudem lässt sie sich verarbeiten, ohne viel Staub zu produzieren. Hanfdämmstoffe wirken sich positiv auf das Raumklima aus, sie sind feuchtigkeitsregulierend, verfügen über einen natürlichen Schutz gegen Schimmel und Schädlingsbefall und bieten einen hervorragenden Hitzeschutz im Sommer. Aufgrund ihrer Eigenschaften sind sie auch für Allergiker geeignet.

HanfdämmstoffAnwendung
Hanfmatten  Dämmung für:
• Wände (zwischen konstruktiven Hölzern)
• Dächer (Zwischensparren- und Aufdachdämmung)
• Fussböden
Stopfwolle  Dämmung für:
• Wände (zwischen konstruktiven Hölzern)
• Dächer (Zwischensparren- und Aufdachdämmung)
• Fussböden
Hanfschäben• Fussbodenaufbau
Hanfvliese• Trittschalldämmung 

Ökologische Dämmung aus Jute

Jutedämmstoffe sind ein modernes Upcyclingprodukt. Obwohl sie ihren Ursprung in Bangladesch und Indien haben, sind Jutedämmstoffe dennoch für den hiesigen Markt nachhaltig. Hergestellt wird Jute in ihren Ursprungsländern aus der tropischen Pflanze Corchorus. Diese wird zu Jutesäcken verarbeitet, die für den Transport von Kaffee- und Kakaobohnen verwendet werden und somit nach Europa gelangen. Aus diesen Jutesäcken werden seit Kurzem Dämmstoffe hergestellt, anstatt  – wie bisher üblich – deponiert oder verbrannt zu werden. Somit erleben die Juteverpackungen einen zweiten Lebenszyklus.

Dämmplatten und Vlies aus Jute eignen sich für sämtliche Varianten der Dachdämmung, für die Dämmung von Holzbalkendecken sowie von Aussen- und Innenwänden in Holzrahmen, – Holzständer- und Metallständerwänden. Jutedämmstoffe haben eine sehr gute Hitzeschutzwirkung, sie sind widerstandsfähig gegen Schimmel, enthalten keine Proteine oder Stärke und sind somit nicht anfällig für Insekten oder Nager.

Natürlich dämmen mit Schafwolle

Schafwolle ist ein Nebenprodukt aus der Landwirtschaft, das nicht extra angebaut werden muss, um als ökologische Dämmung verwendet zu werden. Der Rohstoff verfügt über viele positive Eigenschaften und kann sehr vielfältig eingesetzt werden. Sie können Schafwolle zur Dämmung von Dächern, Wänden, Decken, Aussenfassaden und im Blockbohlenbau verwenden. Weiterhin eignet sich der Naturdämmstoff für den Akustikbau, Installationsbau, für die Dämmung technischer Anlagen wie Kühl- und Lüftungsanlagen, für den Fensterbau und als Trittschalldämmung.

Der Naturstoff zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: Er ist extrem langlebig. Unter normalen Bedingungen, wenn Schafwolldämmung weder hoher UV-Einstrahlung noch dauerhafter Feuchtigkeit ausgesetzt ist, unterliegt sie keinem herkömmlichen Alterungsprozess, und es findet keine chemische Zersetzung statt. Schafwolle als ökologische Dämmung verfügt ausserdem über folgende Eigenschaften:

  • guten Wärmeschutz
  • feuchtigkeitsregulierend
  • schadstoffabbauend
  • Elastizität
  • Formstabilität

Dämmstoffe aus Schafwolle sind anfällig für Mottenbefall, deswegen müssen sie beim Herstellungsprozess mit Antimottenmittel behandelt werden. Als gesundheitlich und ökologisch unbedenkliches Mittel wird häufig Natriumborat eingesetzt, das zugleich flammhemmend wirkt. Allerdings kann die Substanz nach einigen Jahren die Haftung an der Schafwolle verlieren und somit wirkungslos werden.

Naturdämmstoff Schilf

Schilf (Reet) wird seit Jahrtausenden als Baustoff verwendet und ist vor allem in Küstenregionen als Reet zur Dachdeckung bekannt. Auch als ökologische Dämmung kann Schilf eingesetzt werden, beispielsweise in Form von Platten oder Matten als Putzträger. Das Material ist feuchtigkeitsresistent, wärme- und schalldämmend und wirkt durch sein hohes Gewicht wärme- und feuchteausgleichend. Somit sorgt Schilfdämmung für ein angenehmes Wohnklima.

Ökologische Dämmung aus Seegras

Seegras wächst in Tiefen von drei bis 40 Metern im Mittelmeer und in der Ostsee. Aus den abgestorbenen Pflanzenfasern entstehen durch Wellenbewegungen im Flachwasser ballförmige Gebilde, sogenannte „Neptunbälle“ oder „Meerbälle“, die an die Strände gespült werden. Der natürliche Rohstoff ist sehr wertvoll, denn Seegras ist eine stark gefährdete, schützenswerte  Art. Es verfügt über einen sehr hohen Anteil an Silikat (Kieselsäure). Das Silikat in Verbindung mit dem eingelagerten Meersalz verleihen ihm folgende Eigenschaften:

  • schwer verrottbar
  • schimmelresistent
  • ungezieferresistent
  • schwer entflammbar
  • wärmedämmend
  • guter Hitzeschutz im Sommer

Sie können eine ökologische Dämmung aus Seegras als Schüttung, Stopfwolle oder Einblasdämmung in allen gängigen Anwendungsbereichen verwenden: In Hohlräumen, zur Dach- und Fassadensanierung oder zur Dämmung von Geschossdecken. Soll das Seegras begehbar sein, sollten Sie es in einer Trägerkonstruktion auslegen und einen Boden darauf verlegen. Seegras ist ein natürlicher Rohstoff, der auch als Dämmung keinerlei Schad- oder Fremdstoffe enthält.

Ökologische Dämmung aus Stroh

mit-stroh-gedaemmtes-gebaeude

Stroh ist bekannt aus der Landwirtschaft, aber auch zum Bauen wird es bereits seit dem 19. Jahrhundert eingesetzt. Weit verbreitet als Dämmung sind Strohballen. Sie können auch hoch verdichtete Strohbauplatten als dämmende Wandelemente im Innenausbau verwenden, beispielsweise für Wand-, Dach- und Fussbodenkonstruktionen. Als dämmende Ausfachung eignen sich die Ballen, um sie in ein Holzständerwerk einzusetzen und zu verputzen oder zu verkleiden.

Strohballen müssen durch Holzwerkstoffplatten oder andere Verkleidungen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Das von Natur aus leicht entzündliche Material ist durch die dichte Pressung schon weniger leicht entflammbar. Wenn Sie die ökologische Dämmung zudem mit Lehm verputzen, senkt dies die Entflammbarkeit zusätzlich um ein Vielfaches. Werden die Strohballen fachgerecht gepresst, d. h. mit einer Dichte von 90–130 kg/m³, müssen sie nicht mit weiteren Zusatzstoffen behandelt werden. Daraus ergibt sich ein auch nach dem Rückbau sehr umweltfreundliches, gesundheitlich unbedenkliches Dämmmaterial:

  • Sie können es wiederverwenden
  • es ist kompostierbar
  • eine Verwertung ist möglich

Ökologische Dämmung aus Zellulose

Aus der beim Papierrecycling gewonnenen Zellulose wird ein ökologisches Dämmmaterial gewonnen, das deutlich bessere Wärmedämmeigenschaften aufweist als konventionelle Mineralfaserdämmung. Eine Anwendung zur Wärme- und Schalldämmung ist weit verbreitet. Folgende Arten von Zellulosedämmung werden unterschieden:

DämmungAnwendung und Eigenschaften  
  Einblaszellulose  • sollte ausschliesslich von lizensierten Fachbetrieben verwendet werden
• fugenloses Anbringen möglich
• hohe Dämmstärken problemlos anwendbar
• Staubentwicklung möglich
• auch als Feuchtsprühverfahren geeignet
  Dämmschüttung  • keine besondere Voraussetzung für die Verarbeitung erforderlich
• kann offen aufgeschüttet werden
• für Decken, Wände, Fussböden etc.

Bei der Auswahl passender Naturdämmstoffe sollten Sie auf eine Kennzeichnung mit dem sogennannten Keymark achten. Das freiwillige europäische Qualitätssiegel gibt mit einem Buchstabenkürzel an, für welches Anwendungsgebiet das Material zugelassen ist. Das Keymark bestätigt, dass der natürliche Dämmstoff gesetzlichen Vorgaben entspricht und die Kontrolle durch eine unabhängige Stelle erfolgt. Zudem weist es die Richtigkeit der Herstellerangaben nach.

Kork zur natürlichen Dämmung

Korkdämmstoff wird aus der Rinde der in Nordafrika heimischen Korkeiche gewonnen. Somit ist es kein heimischer Rohstoff, und die langen Transportwege wirken sich auf den ökologischen Fussabdruck aus. Dennoch kann das Material als nachhaltig bezeichnet werden, wenn die Intervalle, in denen die Rinde von den Bäumen geschält wird, nicht kürzer als neun oder 10 Jahre sind. Kork hat sehr gute wärme- und schallisolierende Eigenschaften. Es nimmt kaum Feuchtigkeit auf, ist normal entflammbar und verfügt über eine sehr gute Druckbelastbarkeit. Eine ökologische Dämmung mit Kork ist vielseitig verwendbar.

Sie können den Rohstoff zum Beispiel folgendermassen verwenden:

  • lose in Konstruktionshohlräumen
  • lose als Innendämmung der Aussenwände  
  • als Granulat im Dach zur Zwischensparrendämmung
  • als Platten verputzt in der Wand
  • als Materialkombination mit Lehm speziell für die historische Gebäudesanierung

Popcorn als nachhaltiger Dämmstoff

Popcorn zur ökologischen Dämmung ist ähnlich innovativ wie Recyclingbeton oder ein Haus aus dem 3-D-Drucker. Forscher der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie an der Universität Göttingen haben Dämmstoffplatten aus Popcorn entwickelt. Die Dämmstoffplatten zeichnen sich durch hervorragende Wärmedämmeigenschaften aus, sie eignen sich unter anderem für die Fassadendämmung, aber auch für weitere Einsatzbereiche. Das Material ist nur etwa halb so schwer wie herkömmliche Spanplatten, dabei hat es ähnliche mechanische Eigenschaften, ist zudem wasserabweisend und besonders langlebig.

FAQ zu ökologischer Dämmung

Welche Vorteile haben ökologische Dämmstoffe?

Naturdämmstoffe verfügen über hervorragende Eigenschaften:
• Sie sind umweltfreundlich
• recycelbar
• kompostierbar
• wiederverwertbar
• gesundheitlich unbedenklich, somit auch für Allergiker geeignet
• ohne chemische Zusatzstoffe verwendbar
• für fast alle Dämmmassnahmen geeignet
• hohe Wärmedämmeigenschaften
• Hitzeschutz im Sommer
• feuchtigkeitsausgleichend – sorgen für angenehmes Wohnklima

Für welche Dämmmassnahmen eignen sich ökologische Materialien?

Bis auf die Perimeterdämmung können Sie alle Dämmungen mit natürlichen Materialien durchführen.

Welche Zusätze sind in ökologischen Dämmstoffen enthalten?

Wer Zusatzstoffe liest, wird vermutlich zuerst an konventionelle Baustoffe und die Beimischung chemischer Substanzen denken. Manche ökologischen Dämmstoffe kommen nicht ganz ohne Zusätze aus: Die Beimischung von chemischen oder natürlichen Zusätzen sorgt dafür, dass die natürlichen Rohstoffe widerstandsfähig gegen Schädlinge und Schimmelbildung sind. Zudem gewährleisten sie, dass sie schwer entflammbar und lange haltbar sind. Natürliche Zusatzstoffe sind jedoch im Gegensatz zu konventionellen Zusatzstoffen nicht gesundheitsschädlich. Die gängigsten natürlichen Zusatzstoffe im Überblick:
• Borsalz, Soda: Verhindert Schimmelbildung, dient dem Brandschutz und dem Schutz vor Schädlingen.
• Maisstärke, Kartoffelstärke: Fungieren als Bindemittel, erhöhen den Zusammenhalt der Naturfasern.
• Ammoniumsulfat: Schutz vor Insekten, Schädlingen und Schimmelbildung.

Was bedeutet Keymark?

Das Keymark ist eine europaweite, freiwillige Qualitätsbezeichnung. Das Buchstabenkürzel gibt an, für welchen Einsatzbereich das jeweilige Material geeignet ist. Die wichtigsten Kürzel im Überblick:

• WAP = Aussendämmung
• WAB = Dämmung einer hinterlüfteten Fassade
• WZ = Kerndämmung
• WI = Innendämmung
• DI = Dämmung von Kellerdecken
• DZ = Dämmung oberer Geschossdecken
• DAD = Aufsparrendämmung

Bildquellen:

© gettyimages.de – NATALIA NOSOVA, archideaphoto